Pfarrkirche zum Hl. Sixtus II (Xystus) in Ferschnitz


Spätgotischer Chorraum, Erweiterungsbau in der Spätrenaissance 1575, Hochaltarbild vom Kremser Schmidt 1770.

Die Geschichte der Pfarre wird erst im 14. Jahrhundert nachvollziehbar. Etwa zur gleichen Zeit, als auch die beiden herrschaftlichen Schlösser Freidegg und Senftenegg nachweisbar werden. Die Herrn von Zelking machten im Jahre 1352 der Pfarrkirche die ersten Schenkungen. Eine alte Inschrift nannte das Jahr 1425 als Bauzeit der Kirche. Es handelte sich aber sicher nur um eine bauliche Erweiterung.

Im wesentlichen stellen sich dem Betrachter deutlich drei kunstgeschichtliche Abschnitte vor: den spätgotischen Chorbau, die Erweiterung der Renaissance und zuletzt die barocke Ausstattung.

Der spätgotische Chorraum mit Netzrippengewölbe und Sakristeiportal steht am Beginn einer Entwicklungsreihe von Sonderformen, die im Raum von Amstetten den Einfluß der Steyrer Hütte beweisen.

Der protestantische Erweiterungsbau in der Renaissance bezieht sich nur auf das Langhaus der Kirche (Grabdenkmäler der Fam. Streun - ehem. Schloß Freidegg). Auf dem Triumphbogen steht dafür die Jahreszahl 1575. In diese Zeit gehört auch das giebelgekrönte Westportal und das ehemalige Friedhofsportal mit den Terrakottawappen.

Bekannt sind auch die Grabmahle der Familie Streun aus dem 16. Jahrhundert.

Die barocke Ausstattung gibt der protestantischen Kirche, in der nachweislich nach 1630 wieder der katholische Gottesdienst zelebriert wurde, ein neues Aussehen und mit der 1770 von Peter Wisgrill aus St. Pölten erfolgten Neugestaltung der Choranlage künstlerische Wirkung. Das Hochaltarbild, die Enthauptung des Hl. Sixtus, (Papst 257 - 258) ist mit 1770 datiert und stammt von Martin Johann Schmidt (Kremser Schmidt).

Filialkirche zum Hl. Martin in Innerochsenbach


Bedeutende Glasmalereien um 1400, spätgotische Schreinaltäre, Temperabilder 1521, Glocke 1646

Als besonderes Juwel ist die mit Bruchsteinen gemauerte Filialkirche zum HI. Martin in Innerochsenbach zu nennen. Berühmt sind in dieser Kirche die beiden Chorfenster mit gotischen Glasmalereien um 1400, die gotischen Schreinaltäre, die Temperabilder 1521 und die frühbarocke Einrichtung. Die einzige Glocke stammt aus dem Jahre 1646.

Schloß Senftenegg


Die erste urkundliche Erwähnung von Senftenegg geschieht im Jahre 1367 mit einem Hans Häusler, dem dann in der Besitzreihenfolge die Zelking und die Puchheim folgen. Danach folgt ein rascher und zahlreicher Besitzerwechsel.

Von 1795 bis 1934 war die Anlage dann im Besitz der Starhemberg. Herr Dr. Karl Friedrich Freiherr von Frank, der Großvater der heutigen Besitzerin Elisabeth Schuch, war ein bekannter Genealoge und Heraldiker, er malte auch um 1900 die wunderbaren Wappen der früheren Schloßbesitzer im Arkadengang im oberen Stockwerk des Schlosses. Er brachte u.a. die berühmten "Senftenegger Blätter zur Genealogie" heraus.

Gesichert wurde der Haupteingang des Schlosses durch einen einst sehr tiefen Wehrgraben, über den eine bewegliche Brücke führte. Flankiert wurde der Haupteingang von zwei seitlichen Rundtürmen, die auch heute noch zu sehen sind. Nichts mehr ist leider vom einstigen Bergfried zu sehen, der noch aus der Zeit des Hans Häusler stammte. Er wurde bis auf Dachhöhe abgetragen und in das Schloß integriert. Er befand sich neben der Kapelle im Schloßinneren, am südöstlichen Eck der viereckigen Gebäudegruppe.

In den Schoßhof gelangt man durch einen Torturm, der durch sein hohes Pyramidendach auffällt. Im Innenhof befinden sich ein Laubengang mit darüberliegenden Arkaden, die durch Dr. Karl Friedrich Freiherr von Frank mit den Wappen der einstigen Schloßbesitzer geschmückt wurden. Berühmt war Senftenegg durch seine umfassende Bibliothek. Das Schloß ist umgeben von einem englischen Garten in dem noch, neben einem alten Baumbestand, das Treibhaus und die Orangerie erhalten sind.

Schloß Freidegg


Von dem einst berühmten Prunkbau des Richard von Streun ist heute nur mehr ein geringer Teil vorhanden.
Der damalige Vorbau mit dem angrenzenden vierstöckigen Turm ist erhalten geblieben. Der Vorbau besitzt ein Rundbogenportal mit zwei roten Marmortafeln, gewölbte Räume im Erdgeschoß und eine Einfahrt mit Tonnengewölbe. Urkundlich tritt "Freydegg" das erste mal 1339 unter einem Heinrich von Zelking in Erscheinung.

1575 ließ Richard von Streun die gesamte Anlage großartig zu einem Hauptschloß mit sechsstöckigen Turm, Wehrmauern und dreigeschossigen Bastionstürmen umbauen.

1615 war "Freydegg" im Besitz der Familie Zinzendorf, 1629 des Otto Heinrich Fugger zu Kirchberg, 1678 bis 1934 im Besitz der Familie Starhemberg und danach ging es in private Hände über.

Berühmt war das Schloß "Freydegg" u.a. für seine Ausstattung mit ägyptischen und indischen Altertümern.

Steinplastik Immakulata auf dem Kirchenvorplatz.


Auf dem Platz vor der Kirche befindet sich eine lebensgroße Steinplastik.

Immakulata auf Halbmond und Weltkugel stehend und die Schlange zertretend, um 1710.